Es handelt sich hier um eine ca. 3 x 1 Meter große Aufnahme mit einer Camera obscura (Lochkamera). Die Kamera war der Möbelkoffer eines Lkw’s, die Blende ein 2,8 Millimeter großes Loch. Im Inneren des Möbelkoffers entstand ein rundes, seitenverkehrtes und kopfstehendes Abbild des Hebewerks, in das Tobias Buddensieg ein 4 Meter langes Barytpapier von der Rolle einbrachte und eine Stunde lang belichten ließ. Nach der Entwicklung des Schwarzweiß-Papieres bei der Laborwerkstatt Jochen Rohner, Ackerstraße/Berlin, erhielt der Fotograf eine seitenverkehrte und negative Schwarzweiß-Fotografie, ein Unikat.
Die fast futuristisch anmutende Darstellung zeigt erstaunlich scharfe Konturen von Eisenträgern, Nieten und weiteren technischen Bauteilen. Die Wucht des technischen Materials wird sichtbar - so wie der Betrachtende es vor Ort sieht.
Durch die lange Belichtungszeit enthält das Bild Bewegungsunschärfe des fahrenden Trogs und zuschauender Personen. Das Lichtspiel der Sonne auf dem Gewirr von Trägern und Seilen bringen eine Poesie in das Bild, das beim Betrachten mehr Rätsel als Antworten aufgibt.
Diese Fotografie, die die Ingenieurskunst, die Faszination der Technik, festgehalten hat, wird zum Ende des Jubiläumsjahres dauerhaft in der Schifffahrtsausstellung des Deutschen Technikmuseums Berlin zu sehen sein.
Claudia Schuster, Berlin, 28.10.2009